Liebes VitaSol-Team, liebe Moni
Ihr habt mich gebeten einen kurzen Bericht meiner "Laufkarriere" zu verfassen. Dem komme ich sehr gerne nach um einerseits Moni damit zu ehren und andererseits andere zu motivieren, sich unserer Laufgruppe anzuschließen.
Zu Beginn des ersten Lockdowns wollte ich meine gute Ausdauer vom Indoor-Cycling nicht wieder verlieren, zog meine Turnschuhe an und drehte probehalber mal ein paar Runden im Park, um zu sehen, ob ich überhaupt laufen kann. Diese Probe verlief ganz gut und ich machte mich auf, die ersten paar Kilometer zu laufen. Direkt den Asenberg rauf bis zum Bismarckturm und zurück. Ich war langsam unterwegs, aber es ging. Dies wiederholte ich in den nächsten Tagen ein paar Mal. Es waren schöne Frühlingstage und machte Freude. So langsam bekam ich leichte Schmerzen, die von den Fersen nach oben am Bein entlang zu spüren waren. Aber ist es nicht so, dass es zu Beginn der Ausübung einer neuen Sportart erst einmal irgendwo zwickt? Einfach weiterlaufen! Nein, Laufschuhe brauchte ich erst einmal nicht, woher sollte ich die auch nehmen, alle Läden hatten geschlossen und online, ohne Beratung, wollte ich auch keine bestellen. Auch benötigt man ja nicht gleich das volle Equipment, wenn man mal was ausprobieren möchte. Der Schmerz nahm zu und wurde weiterhin ignoriert. Diagnose: Beidseitige akute Achillessehnenentzündung. Therapie: Ruhigstellung und erste Laufversuche erst nach 4 Wochen. Bravo Nicole!
Im Mai dann die ersten Laufschuhe und alsbald das Schnuppern in Monis Laufgruppe. Moni kannte und schätzte ich bereits vom Spinning-Training an den Montagen. Eine Minute laufen, eine Minute gehen. Schnell ging es dann über zu den ersten 5 km im Landschaftsgarten, 8 km, 10 km - jetzt im Wald. 10 km am Stück! Ich war ganz schön stolz. Das regelmäßige Treffen in der Laufgruppe motivierte mich. Es ist schön sich in der Natur zu bewegen, egal bei welchen Wetter. Auch mal im Regen zu Laufen kann ein schönes Erlebnis sein, genau so wie das Laufen im dunklen Wald mit Kopflampe. Moni ist eine sehr gute und liebe, aber auch kritische Lauftrainerin mit einem unübertroffenen Humor, den ich sehr an ihr mag. Sie weiß - auch wenn man hinter ihr läuft - wie der Fuß bei Laufen auf dem Boden aufkommt, und korrigiert, wenn es sein muss.
Dass die Gruppe auf den "Hermann" trainierte war mir nur so halb bewusst. Den wollte ich so oder so nicht laufen: 32 km, über 500 Höhenmeter, geht´s noch? Dann habe ich aber mitbekommen, dass Moni den Hermann mit einer Laufkameradin zusammen laufen wird - also wirklich eine 1:1 Betreuung! Ich schätzte meine Fitness ähnlich ein wie die meiner Laufkameradin und dachte, ich probiere es auch. Aber mit der Option, einfach zwischendrin aufzuhören, wenn meine Kraft und Ausdauer nicht ausreichen würde. Ich meldete mich ca. 2 oder 3 Tage vor Anmeldeschluss an. Der Tag war dann ein großer Erfolg. Alles ging gut, es machte einen riesigen Spaß und war insgesamt ein tolles Erlebnis. Das war letzten Herbst.
Ich war dann in der Folge so enthusiastisch, dass ich mir sogar den Marathon vorstellen konnte. Besprach mich mit Moni und meldete mich an. Jetzt laufe ich in ein paar Tagen in Berlin und habe großen Respekt davor. Für mich der Marathon aber mehr als die 42 km an diesem Tag.
Ich will aber auch den anderen zeigen, dass nach dem einen Schritt immer noch ein weiterer folgen kann, dass es lohnt durchzuhalten und dass es am Ende des Tages keine Schande ist aufzuhören, wenn es wirklich nicht mehr geht, das Leben hält meist noch eine zweite Chance bereit.
Also, laufen kann jeder der will, aber mit der richtigen Betreuung kann man Fehler vermeiden. In der Gruppe bekommt man zusätzliche Motivation, die einen auch Mal aus einer Flaute holt. Der Austausch ist immer ein Gewinn und das gemeinsame Erfolge feiern verdoppelt den Sieg. Wir sind eine nette Gruppe von den unterschiedlichsten Charakteren und unterschiedlicher Fitness. Für jeden der - ernstlich - mitmachen möchte ist Platz.
Für mich ist das Laufen ein wichtiger und konstanter Bestandteil meines Lebens geworden, den ich mit bis ins hohe Alter bewahren möchte.
Viele Grüße und vielen Dank Moni
Nicole
P.S.: Eine Nebenpflicht ist es unbedingt auch Fabian zu danken, der mir kurz vor dem Lockdown eine gute lebens- wie sportbegleitende Ernährungsweise vermittelt hat.